Odden Havn

Hafen bei Havnebyen

Zuletzt bearbeitet 22.11.2023 um 12:39 von Rainer-burmeister, Ju-Len

Breite

55° 58’ 19.6” N

Länge

11° 22’ 16.9” O

Beschreibung

Zeitweise recht lebhafter Fischerhafen am Nordufer der Halbinsel Sjællands-Odde mit Liegemöglichkeiten für Sportboote. 

NV. Hafenlotse

Navigation

Die Ansteuerung des Hafens ist Tag und Nacht unproblematisch. Sie erfolgt in Richtung des Molenfeuers (Fl.G.3s). Die Hafenzufahrt ist auf der Südseite durch zwei unbeleuchtete rote Spierentonnen begrenzt. 

Liegeplätze

Gäste finden ausreichende Liegemöglichkeiten an den Stegen im Vorhafen oder an der Innenseite der Außenmole bei 2-3,5 m Wassertiefe. Bei auflandigem Sturm liegt man allerdings im Vorhafen sehr unruhig. Der westliche Teil des Innenhafens ist den Fischern vorbehalten. Hier dürfen Yachten nur zum Bunkern von Kraftstoff liegen.

Die Schwimmstege für Gäste sind sehr niedrig und wenn feucht, extrem schlüpfrig.

Leider gibt es auch hier kein WLAN, was anderswo inzwischen zum Standard gehört.

Versorgung

In Hafennähe findet man gute Versorgungsmöglichkeiten, darunter Fischgeschäfte sowie eine Räucherei auf der Steilküste. Der Hafen bietet außerdem Brennstoffversorgung (nur Diesel am Automat) und Werftservice. Ca 10 Minuten fußläufig entfernt, gibt es einen Brugsen Supermarkt.

Sjællands Rev:

Dieses für die Sportschifffahrt sehr gefährliche Riff erstreckt sich von der Halbinsel Sjællands-Odde ca. 5 sm ins Kattegat. Geteilt wird das Riff durch eine mit Leuchttonnen bezeichnete Passage, das Snekkeløb. Die Durchfahrt sollten Ortsunkundige nur mit Vorsicht und bei ruhigem Wetter befahren.

NV. Landgangslotse

Dieser Hafen gehört auf der Rund-Seeland‑Tour zum Pflichtprogramm, weil er einerseits einzige Station zwischen dem Isefjord, Sejerø und der Ebeltoft‑Bucht und anderseits ein sehr zu empfehlendes Reiseziel ist. Gute Noten verdient er nicht nur wegen des reizvollen Nebeneinanders von Fischern und Sportschiffern, sondern auch wegen seiner schönen Lage zu Füßen eines steilen, baumbestandenen Hanges und seinen guten Einrichtungen. Hinzu kommt die ansprechende Landschaft der nur knapp zwei Kilometer breiten aber 15 Kilometer langen Halbinsel.

Aber zunächst zum Hafen, dessen Innenbecken die Fischer gegen die Sportschiffer eisern als ihr Revier verteidigen. Allenfalls an der Westseite der Innenmole werden die „Eindringlinge“ geduldet, wenn der Hafen voll ist – was öfter vorkommt. Daß die Fischer auf ihr Heimrecht pochen kommt den Seglern doppelt zugute: erstens in Form der urigen Atmosphäre einer noch halbwegs intakten „Fischer-Welt“ und zweitens auf dem eigenen Speiseplan, der sich durch Meeresleckereien bereichern läßt. Das Hafenmilieu gewinnt durch die Fischauktionen, die kleine Werft und die Fischgeschäfte mit einem besonders reichhaltigen Angebot. Auch einen kleinen Kaufmannsladen gibt es ein paar Meter weiter.

Das Hafengeschehen ist zwar lebhaft, aber Hektik ist nicht zu spüren. Während die Fischer ihre Netze reparieren, die Fische säubern oder ihre Boote pflegen, schauen ein paar Touristen auf der Terrasse der Pølser‑Bude dem Hafentreiben zu. Gegen Abend geht es dann typisch dänisch zu, wenn sich die Einheimischen zum Klönschnak in der „Bodega“ und dem „Cafe Tunen“ treffen.

Daß die Sportschiffer inzwischen kein Fremdkörper mehr im einstigen Fischerei‑ und Handelshafen sind, belegt das Sortiment des Schiffsausrüsters, das sich an den Tourenseglern orientiert. Unter denen hat sich herumgesprochen, daß „Den Gyldne Hane“ (Der Goldene Hahn) eine kulinarische Adresse erster Güte ist. Kein Wunder, denn was den frischen Fisch betrifft, so muß der Koch nur vor die Tür treten, um auf der anderen Seite der Straße Nachschub zu ordern. Aber an der Frische allein kann’s nicht liegen, daß die Gourmets kommen. Der Küchenchef hat auch bei den Zutaten eine glückliche Hand, beispielsweise bei den vorzüglichen Soßen.

Das Brötchenholen verlangt etwas mehr Bewegung ab als der Besuch der nahen Hafenlokale. Die Bäckerei befindet sich am östlichen Dorfende, rund einen Kilometer von den Liegeplätzen entfernt. Und weil’s den unausgelasteten Seglerbeinen gut tut, sollte man bei drei Sehenswürdigkeiten vorbeischauen, der Windmühle bei Yderby (drei Kilometer nordwestlich), der Kirche von Odden und der Gedenksäule für die Helden aus der Seeschlacht bei Odden (drei Kilometer südöstlich).

„Sjællands Odde“ ist wegen des Seegefechts jedem Schulkind auf Seeland bekannt, weil schon seit ein paar Lehrergenerationen im Geschichtsunterricht die Frage gestellt wird: Welcher berühmte dänische Seeheld starb in der Seeschlacht am 22. März 1808? Peter Willemoes war’s, der sich schon im jugendlichen Alter von 17 Jahren 1801 in der Seeschlacht gegen Nelson auf der Reede vor Kopenhagen auszeichnete.

Sieben Jahre nach dieser Schlacht traf während des dänisch‑englischen Krieges das letzte der dänisch-norwegischen Flotte noch verbliebene Linienschiff „Prins Christian Frederik“ bei Odden auf eine englische Flottenstreitmacht von zwei Linienschiffen und drei Fregatten. Nach drei Stunden ungleichen Kampfes, mußte der dänische Kapitän Jessen sein zerschossenes Schiff auf Grund setzen und die Flagge streichen. Unter den Gefallenen war der in Assens geborene Peter Willemoes, der sich in seiner letzten Schlacht wiederum durch besondere Tapferkeit ausgezeichnet hatte und dafür in den dänischen Geschichtsbüchern Unsterblichkeit erlangte.

Zur Erinnerung an die Toten dieses Seegefechts ließ Kapitän L. Fribert zu Anneberggaard kurz nach der Schlacht auf dem Friedhof von Overby ein Denkmal errichten, ein von einer Sandsteinsäule getragener Marmorhelm. Ein patriotisches Gedicht von Grundtvig (siehe auch Lohals, Band 1) wurde in den Sockel gehauen. Übrigens erinnert am Hafen eine Tafel und der Anker des dänischen Linienschiffes an dessen Untergang. Wer für die Grabstätten toter Seehelden nicht viel übrig hat, dem ist die Besichtigung der nahen Kirche zu empfehlen, die im 14. Jahrhundert errichtet und rund 100 Jahre später umgebaut wurde. Schmuckstücke im Innern sind die Altartafel aus der Zeit um 1580 und ein frühgotisches Kruzifix aus dem Jahr 1350 im Turmraum. Das in der Kirche zu sehende Votivschiff ist natürlich die „Prins Christian“. Das Rettungsboot des Modells ist angeblich aus Wrackteilen des Originals gefertigt. Auf der Strecke von Overby nach Yderby empfehlen wir, die verkehrsärmere Nebenstraße zu benutzen, die südlich parallel zur Hauptstraße verläuft. Auf dem Rückweg zum Hafen bietet sich die Gelegenheit, an der großen weißen Räucherei vorbeizuschauen, die man schon einlaufend an Steuerbord als gute Landmarke ausgemacht hat. Sie wurde vom namhaften dänischen Architekten Arne Jacobsen gezeichnet.

Bis Mitte der sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts war die schmale Halbinsel Sjællands Odde ein abgeschiedenes Stück Land, das nur durch die Kattegatschwimmerinnen der 30er Jahre einmal ins Rampenlicht der Öffentlichkeit gerückt war. Die berühmteste dieser Schwimmerinnen, die das Kattegat von Sjællands Odde nach Djursland durchschwammen, war Jenny Kammergaarde. Zur Erinnerung an die Leistungen dieser Sportlerinnen stehen an der äußersten Westspitze der Halbinsel drei große Steine. Erst mit der Eröffnung der Mols‑Linie in den 60ern kamen die Touristen. Heute fahren täglich Tausende von Reisenden zur Fährstation an der Südwestküste des Landstreifens. Odden Havn lassen sie dabei – Gott sei dank – rechts liegen.

Hafeninformation

Max. Tiefe 3.5 m

Kontakt

Telefon +45 7020 3838
Email Please enable Javascript to read
Webseite https://www.odsherredhavne.dk

Versorgung

Strom

Wasser

Toilette

Dusche

Restaurant

Imbiss

Geldautomat

Tankstelle

Einkaufen

Werft

Slipanlage

Öff. Verkehr

Fahrräder

Müll

Kommentare

Dirk Fieml, Delja
Sehr schöner Hafen. Anfang Juni waren sehr viele Gastliegestellen vorhanden. Die Fischräucherei scheint es nicht mehr zu geben. Aber am Hafen gibt es frischen Fisch, geräucherten Fisch und Mama kann alles andere, was aus dem Meer gefangen wird, einkaufen und sogar dort gleich essen. Sehr große Auswahl und sehr lecker! Der Supermarkt ist groß und hat ebenfalls alles was man braucht. Auch einen Weinladen gibt es auf dem Weg zum Supermarkt, der aber auch sehr gut ausgestattet ist.
03.06.2023 07:38
Thomas Wegmann, GOLDELB
Gemütlicher kleiner Hafen ohne großen Luxus. Schöne. Restaurants und Super Brugsen ca. 10 Minuten zu Fuß
09.08.2022 13:53
M.D., FUNYA III
Tiefenangaben sind 50 cm weniger. Einfahrt versandet an stb. Mindertiefe 1mtr. Boxen gross genug. 39 fuss okay.
31.05.2022 14:22

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