Sassnitz
Hafen bei Sassnitz (Buddenhagen)





Breite
54° 30’ 31.6” NLänge
13° 38’ 16.3” OBeschreibung
Fischerei- und ehemaliger Fährhafen an der Ostküste der Insel Rügen.
NV. Hafenlotse
Navigation
Die Ansteuerung ist Tag und Nacht im gut betonnten und befeuerten Fahrwasser möglich. Die Süd-Kardinaltonne in der Hafeneinfahrt ist westlich zu passieren.
Liegeplätze
Sportschiffer finden Liegeplätze an der Innenseite der Ostmole auf 2-5 m Wassertiefe sowie vor Heckpfählen an den Schwimmstegen auf der Nordseite des Hafenbeckens. Die Wassertiefe beträgt dort 4–5 m.
Versorgung
Die Stadt bietet gute Versorgungsmöglichkeiten. Der Fährhafen Mukran südlich von Sassnitz ist ausschließlich Fähr- und Handelshafen.
Öffnungszeiten Tankstelle:
Mo – Fr 9.00 – 11.00 Uhr (1. Juni – 31. August;
Barzahlung, EC-, Kreditkarten), außerhalb dieser Öffnungszeiten nach telefonischer Vereinbarung (+49 171 4805 990).
NV. Landgangslotse
Als eine Fischersiedlung, deren Hütten romantisch an beiden Seiten des Steinbaches unter Baumschirmen liegen, beschrieb der Chronist Johann Jacob Grümbke in seinen 1805 erschienenen „Streifzügen durch das Rügenland“ den Ort, der nach dieser Beschreibung nicht wieder zu erkennen wäre. Jedenfalls ist von Romantik am Hafen nichts zu spüren, ein gemütlicher Liegeplatz ist derzeit kaum zu finden. In der Stadt fallen die vielen mehrstöckigen Mietshäuser auf, am Stadtrand die große Zahl der Kleingärten.
Obwohl am Hafen Urlaubsstimmung schwer aufkommen will, gibt es ein paar gute Gründe, nach Sassnitz zu fahren. Die Stadt ist zum einen hervorragendes „Sprungbrett“ nach Bornholm und bietet zum anderen ausgezeichnete Ausflugsmöglichkeiten, zum Beispiel für Wanderungen im 1500 Hektar großen Naturschutzgebiet Jasmund nördlich von Sassnitz. Es zählt zu den sehenswertesten Landschaftsregionen, die Rügen zu bieten hat.
In nordwestlicher Richtung vom Hafen wären da zunächst die Krampaser Berge zu nennen, ein schönes Waldgebiet zwischen ehemaligen Kreidebrüchen. Der Weg zu einem bronzezeitlichen Grab ist ausgeschildert. Ebenfalls bei einem alten Kreidebruch liegt am nordöstlichen Stadtrand in etwa zwei Kilometern Entfernung der Heimat-Tiergarten. Wer entlang der Strandpromenade und des Kurplatzes einen kleinen Umweg wählt, passiert am Ufer „Klein Helgoland“, wie die Sassnitzer den riesigen Granitblock an der steinigen Küste nennen. Hier beginnt auch der Wanderweg, der über 5 km an der Steilküste des Stubnitz-Waldes entlangführt. Dieser Hochuferweg versöhnt mit der wenig beschaulichen Stadt und dem lauten Hafen.
Der starke Eindruck, den der von Kreidefelsen und Bäumen eingerahmte Meeresblick schon auf Caspar David Friedrich hinterlassen hat, lässt sich nachvollziehen, auch wenn der berühmte romantische Maler in seinem weltbekannten Bild „Kreidefelsen auf Rügen“ der Natur ein wenig nachhalf. Seine künstlerische Freiheit bestand in diesem Fall darin, die Felsen üppiger, überhöhter, schroffer und weißer darzustellen aIs sie tatsächlich sind. Und das Blattwerk der Bäume in der oberen Bildhälfte stieß auch nur in seiner Fantasie zusammen. Damit aber erzielte er den gewünschten tunnelartigen Effekt. Viele wollen die genaue Stelle entdeckt haben, die Friedrich darstellte, aber wahrscheinlicher ist, dass er ein Konglomerat aus mehreren Plätzen am Steilufer zwischen Sassnitz und dem Königsstuhl auf Leinwand bannte. Seine Naturstudien des Wissower Klinkens, die Viktoriasicht, der Königsstuhl und ein oder zwei weitere Stellen sind wohl hier in einem Bild zusammengefasst.
Interessanter als der müßige Streit, um welchen Felsen aus welcher Schlucht es sich handelt, ist die Theorie, dass Friedrich sich auf dem Bild gleich zweimal von hinten portraitierte – als der ledige Künstler und als der frischgebackene Ehemann. Denn die Skizzen für „Kreidefelsen auf Rügen“ hat Caspar David Friedrich auf seiner Hochzeitsreise geschaffen. Am 21. Januar 1818 heiratete er in Dresden zum großen Erstaunen seiner Freunde die 19 Jahre jüngere Caroline Brommer. Der schüchterne, träumerische Künstler wählte damit ihrer Ansicht nach eine einfache Bürgersfrau, die ihm die Erziehung der Kinder vollständig abnahm und auch die alltäglichen Sorgen von ihm fernhielt, er sich somit in seiner Lebensart nicht verändern musste.
Die Hochzeitsreise führte die Jungvermählten zunächst zu seinen drei Brüdern und wurde dann nach Wolgast, Rügen und Stralsund fortgesetzt. Der heitere Augusttag, den Caspar David mit seiner Frau sowie seinem Lieblingsbruder Christian und dessen Frau erlebte, muss für ihn eine so wertvolle Erinnerung gewesen sein, dass er das Bild nicht öffentlich ausstellen wollte. Die oftmals interpretierte Geste seiner Frau auf dem Bild und die von Bäumen und Gras gebildete Herzform weisen auf ein ganz privates Werk hin, von dem Friedrich wohl Einblick in sein Innenleben befürchtete.
Friedrichs künstlerischer Ruhm war zu seinen Lebzeiten von kurzer Dauer und heute herrscht oftmals große Unsicherheit darüber, welche Bilder ihm zuzuordnen sind, da er sie weder datierte noch signierte. In der Zeit von 1805 bis 1818 findet er Anklang und Käufer.
Er wird mit großen Landschaftsmalern auf eine Stufe gestellt, aber dann setzt eine vernichtende Kunstkritik ein, an der sich auch Goethe beteiligt. Seine Werke seien dürftig, naturverfälschend und wenig kunstfertig.
Mystizismus und eine blinde Religiosität spiegele sich darin wieder. Den Demokraten ist er nicht revolutionär genug, den Konservativen zu abstrakt. Als er 1840 stirbt, ist er schon fast völlig in Vergessenheit geraten. Ein halbes Jahrhundert später entdeckt ihn der norwegische Historiker Andreas Aubert wieder, als er an einer Monographie über einen Landsmann arbeitete, der Friedrich in seinen Niederschriften bewundert hatte. Als Aubert daraufhin zur National-Galerie nach Berlin fährt, gerät er mit dem Direktor in einen heftigen Streit über die Existenz des Künstlers und seiner Bilder. Ein greiser Museumsdiener, der den Streit mitbekommt, erinnert sich und weist darauf hin, dass in den verstaubten Magazinen tatsächlich Gemälde eines Caspar David Friedrich stehen. Heute hat kein deutscher Künstler des 18. oder 19. Jahrhunderts einen vergleichbaren Ruf. Seine Bilder werden zu Preisen gehandelt, die dem Künstler zu Lebzeiten Reichtum beschert hätten. Neben Klassikern erscheinen in den Kunstbüchern auf der ganzen Welt „seine“ weißen Felsen.
Caspar David Friedrich hat mit seinen „Kreidefelsen auf Rügen“ aber nicht nur ein großes Kunstwerk geschaffen, sondern darüber hinaus ein Bild, das wie kein anderes für Rügen steht. Viele Besucher der Insel wollen „dorthin, wo C.D. Friedrich die Kreidefelsen malte“. Das Gemälde ist ebenso Markenzeichen wie der 117 Meter hohe Königsstuhl, der von Klein Stubbenkammer aus einen beeindruckenden Anblick bietet. Der Stubnitz ist aber auch wegen seiner schönen Waldwanderstrecken und den über 20 Hünengräbern einen Besuch wert, die zusammen mit dem Hügel der Herthaburg bei Stummenkammer (5 km nördlich von Sassnitz) an die Slawenzeit vor 1000 Jahren erinnern (siehe: Ralswiek und Breege). Der rund zehn Meter hohe Burgwall überragt den 115 m hoch gelegenen Herthasee.
Der Königsstuhl soll ein Stützpunkt der berüchtigten Seeräuber Klaus Störtebeker und Michel Gädike gewesen sein. In der überlieferten Sage von der Jungfrau am Waschstein spielte die Schatzhöhle der Seeräuber eine Rolle. Alle sieben Jahre erschien am Fuß des Königsstuhls eine verwunschene Prinzessin, um ihre blutigen Kleider am Meer zu waschen. Wer das Glück haben sollte, sie anzutreffen und sie zu grüßen, würde sie erlösen und dafür reich beschenkt werden, hieß es. Und tatsächlich gelang es einem Fischer, die schöne Jungfrau eines Tages anzusprechen. Wie durch Zauberei verschwand die Frau und erschien dem verdutzten Fischer um Mitternacht. Sie befahl dem Mann, ihr zu folgen und führte ihn in eine von Gold, Silber und Edelsteinen übersäte Höhle. Noch bevor sich der Fischer von dem überwältigenden Eindruck erholt hatte, näherte sich ein großes schwarzes Schiff der Höhle, dem die Geister des geköpften Störtebeker und seiner Likedeeler entstiegen – alle mit ihrem Haupt unter dem Arm. Sie waren dazu verdammt, jede Nacht ihre Schätze zu zählen. Der Fischer blieb unbemerkt und erhielt von der Jungfrau eine Kiste voller Gold und Edelsteine. Am Strand sah sich der Fischer noch einmal nach der Prinzessin um, aber sie war verschwunden – mitsamt der Höhle.
Einen Schatz geologischer Natur bilden die Kreidefelsen selbst. Ihr weißer Kalk ist nichts anderes als zunächst im Meer abgelagerte Schalen kleiner Meeresorganismen. Zu drei Vierteln besteht die Kreide aus den Panzern einzelliger Lebewesen, die sich in den 70 Millionen Jahren der Kreidezeit unter Wasser „auftürmten“ (alle zehn Jahre ein paar Millimeter) und in der Eiszeit an die Oberfläche gedrückt wurden. Nicht einmal zehn Prozent der Kreidebestandteile sind größer als 0,1mm.
Versteinerte Fossilien zwischen den Kalkschichten geben Aufschluss über Lebewesen vor zig Millionen von Jahren. Allein 15 verschiedene Seeigelversteinerungen hat man in der Rügener Schreibkreide entdeckt. Die zehn Zentimeter langen Donnerkeile sind Reste ausgestorbener Belemniten. Die Tintenfischart lebte vor 70 Millionen Jahren im kreidezeitlichen Meer. Kieselschwämme, Korallen, Wurmröhrchen, Moostierchen und zahlreiche Muschelarten sind unter vielen weiteren Fossilien am Fuß der Kreidefelsen zu finden.
Hafeninformation
Kontakt
Telefon | +49 162237 0864 |
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Webseite | https://stadthafen-sassnitz.de/ |
Versorgung

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