Odense

Hafen bei Odense (Skibhuskvarteret)

Zuletzt bearbeitet 12.03.2024 um 16:05 von NV Charts Team

Breite

55° 24’ 44.6” N

Länge

10° 22’ 50.1” O

Beschreibung

Drittgrößte Stadt Dänemarks mit entsprechend großem Handelshafen.

NV. Hafenlotse

Navigation

Die Ansteuerung erfolgt über den 5sm langen Odense-Kanal. Für Sportboote über 20m Länge besteht Meldepflicht auf UKW Ch.12. Es empfiehlt sich für alle Yachten, diesen Kanal auf standby zu haben.

Sportboote, die mehr als 6m Durchfahrtshöhe benötigen, müssen die Öffnungszeiten der Odins Bro beachten.

Liegeplätze

Für kleine Motorboote ist der Motorboothafen mit 2m Wassertiefe und einer Tunnel-Durchfahrtshöhe von 4m geeignet. Im Yachthafen des westlichen Drehbeckens sind normalerweise alle Plätze durch einheimische Yachten belegt. So bleibt nur die östliche Kaianlage des inneren Bassins 2 mit 4 m Wassertiefe. Dieser Liegeplatz befindet sich zwar mitten im Industriehafen, aber dafür in der Nähe der Stadt.

Versorgung

Alle Versorgungsmöglichkeiten sind in diesem großen Handelshafen vorhanden (inkl. Brennstoff).  Aber als Urlaubshafen ist Odense nur bedingt zu empfehlen.

NV. Landgangslotse

Die erste Bekanntschaft des Sportschiffers mit der Stadt Odense ist nicht unbedingt ermutigend. Zwar werden Teile des Handelshafens, wie auch in anderen Städten, mittlerweile in Wohnquartiere mit Wasserblick verwandelt, dennoch ist diese Entwicklung nicht von heute auf morgen abgeschlossen. Wer nicht vor den Betonsilos, Lagerhallen und bereits abgeräumter Industriebrache in den stadtnahen Hafenbecken gleich wieder reißaus nimmt, wird aber bald bemerken, dass die Hafengegend nicht das Spiegelbild der Stadt ist ‑ was auch traurig wäre. Wurde doch der weltbekannte dänische Märchenerzähler und Dichter Hans Christian Andersen in Odense geboren. Es lässt sich allerdings nicht leugnen, dass Odense als Industriestadt kein übliches Ferienziel ist. Aber dennoch: Sehenswertes gibt es in derartiger Hülle und Fülle, dass man die Qual der Wahl hat.

Das genaue Alter der Stadt ist unbekannt. Urkundlich wird sie zum ersten Mal 988 erwähnt, als der Bischof der Stadt einen mit Privilegien verbundenen Schutzbrief vom deutschen Kaiser Otto III. entgegennahm. Zum zweiten Mal taucht der Name Odense in der Geschichte im Jahr 1086 auf, als der fromme König Knut in der St. Alban Kirche von Aufständischen ermordet wurde. Der König hatte versucht, Gelder von denjenigen einzutreiben, die an einem Kriegszug gegen England nicht teilnehmen wollten. Außerdem war das Volk auf Knut nicht besonders gut zu sprechen, weil er den sogenannten Zehnten, die erste Kirchensteuer in Dänemark, eingeführt hatte. Als Gegner der Leibeigenschaft hoffte er nämlich auf die Unterstützung der Kirche bei seinem Kampf gegen die Sklaverei. Außerdem entzog er den Priesterstand der weltlichen Gerichtsbarkeit. In diesem Zusammenhang muss wohl auch die Heiligsprechung des Königs 15 Jahre nach dem Mord gesehen werden.

Weniger diplomatisches Geschick bewies der Dänenherrscher, als er von zahlreichen Priestern begleitet durch seine Ländereien pilgerte, so wie auch heute noch so mancher Politiker mit einem großen Delegationstross im Gefolge auf Kosten des Steuerzahlers durch die Lande reisten. Undenkbar ist heutzutage freilich, dass dem reiselustigen Minister deswegen eine tobende Menge folgt. Hinzu kam, dass der wütende Mob damals nicht einsah, wieso ihn das Christentum teurer zu stehen kommen sollte als die bislang verehrten Wikingergottheiten, die allenfalls ein paar Opfertiere gekostet hatten. Und weil es damals noch keinen Bundesrechnungshof gab, der dem König und seinen Höflingen auf die Finger klopfte, wurden die Untertanen derart wütend, dass Knut nach Odense floh, wo er sich in der Kirche von St. Alban sicher glaubte. Aber einer der königlichen Höflinge wechselte das Lager und verriet der tobenden Menge das Versteck. Verzweifelt sollen die Königstreuen versucht haben, den Monarchen zu verteidigen, konnten aber nicht verhindern, dass ihn ein durch ein Fenster geworfener Speer traf. Sterbend soll König Knut für seinen Mörder um Vergebung gebeten haben. Ein Bruder des Königs reiste nach Rom und schilderte dem Papst die Missetat an dem bis zuletzt kirchentreuen Herrscher. König Knut wurde daraufhin der erste Heilige Dänemarks.

Schutzbrief, Mord und Heiligsprechung durch den Papst hatten zur Folge, dass sich die Stadt zu einem bedeutenden kirchlichen Zentrum mit vielen Klöstern und Gotteshäusern entwickelte. Der Bischofssitz verdrängte außerdem eine Kultstätte der Wikinger, die hier ihren mächtigen Odin verehrt hatten, den höchsten Wikingergott. Auch von Nonnebakken ist nichts mehr zu sehen, obwohl sie zu den größten Wikingerburgen zählte. Die Stadt wurde für viele Christen zu einem Wallfahrtsort. Odenses zentrale Lage mitten auf Fünen und mitten in Dänemark begünstigte zudem die wirtschaftliche Entwicklung, und die Stadt wurde frühzeitig zu einem Handelszentrum mit wohlhabenden Kaufleuten.

Die Pest, Feuersbrünste im 15. und 16. Jahrhundert und der Krieg gegen die Schweden (1658 bis 1660) bremsten die Entwicklung der Stadt im Mittelalter, die dennoch eine der größten des Reiches blieb. Der Bau des Hafens stärkte Anfang 1800 die Industrie und den Handel erneut.

Die 170 000 Einwohner zählende Kommune ist heute Sitz der Universität, Musikzentrum und für ihre Theater und Schaubühnen bekannt. Zahllose Museen und Kunstausstellungen tragen außerdem zu Odenses Ruf als kulturellem Mittelpunkt Fünens bei. Die Stadt liegt an der wichtigen Verkehrsader, die von Jütland nach Kopenhagen führt und exportiert Industriegüter in die ganze Welt. Beginnen wir bei den Sehenswürdigkeiten mit dem Hans Christian Andersen Haus, das nach mündlicher Überlieferung Geburtsort des berühmten Sohnes der Stadt ist. Es gehört zu einem Viertel, das früher von einfachen Leuten bewohnt war, die derselben sozialen Schicht wie Hans Christian Andersens Eltern angehörten. Eröffnet wurde das Museum schon 1905 zum 100. Geburtstag des Märchenerzählers. Es liegt am nordöstlichen Rand des alten Stadtkerns von Odense in der Hans Jensen Stræde 37 bis 45. Die zentrale Sammlung des Museums schildert chronologisch die Lebensgeschichte des Dichters. Besonderheiten sind die Originalmanuskripte von „Die kleine Meerjungfrau““ und „Des Kaisers neue Kleider“ sowie die Autobiographie von Andersen aus dem Jahr 1855. Der heute in seiner Geburtsstadt verehrte Erzähler, dessen Werke in über 100 Sprachen übersetzt wurden, fühlte sich zu Lebzeiten in Kopenhagen wohler, weil er sich in Odense verkannt glaubte. Auf verschlüsselte Art soll das Märchen vom hässichen Entlein diese mangelnde Anerkennung zum Ausdruck bringen. Dennoch stammen viele Motive seiner Märchen aus der Gegend von Odense. Manche Stellen sind immer noch zu besichtigen, beispielsweise auf einer Bootsfahrt vom Park Munke Mose bis Fruens Bøge. Eine Filiale des Museums ist das H. C. Andersens Kindheitshaus in der Munkemøllestrade 3 bis 5, wo außerdem alte Bilder einen Eindruck von der Stadt zu Lebzeiten des Dichters vermitteln.

Die Kunst der Gegenwart wird vorzugsweise auf einer Fläche von 1600 Quadratmetern in Brandts Klædefabrik gezeigt. Die Ausstellungen verteilen sich in der alten Fabrik in der Brandts Passage 37 über vier Etagen. Ein riesiges Atelier bietet den Künstlern die Möglichkeit, ihre Projekte im Ausstellungsmilieu herzustellen. In den Fabrikräumen befindet sich auch das Museum für Fotokunst, wo hauptsächlich Fotographie der Gegenwart gezeigt wird. Bildbände, Kataloge, Plakate und Postkarten sind Das Dänische Grafische Museum hat seinen Sitz ebenfalls in den Fabrikräumen. Die Sammlung ist so umfangreich, dass immer nur ein Teil der alten Maschinen und Werkzeuge in den rund 1000 Quadratmeter großen Ausstellungssälen gezeigt werden kann. Werkstätten vervollständigen das Programm des Museums. Hier arbeiten pensionierte Setzer, Buchbinder und Steindrucker, so dass der Besucher die einzelnen Arbeitsgänge bei der Herstellung eines Buches nachvollziehen kann. Das Museum hat besonderen Stellenwert, weil die alten Techniken des grafischen Gewerbes im Zeitalter des Offsetdruckes allmählich in Vergessenheit geraten.

Einen Eindruck vom Eisenbahnverkehr der letzten 100 Jahre vermittelt das Eisenbahnmuseum der Dänischen Staatsbahnen in der Dannebrogsgade 24. Lokomotiven und Waggons sowie kleine Nachbauten der Fähren und Schiffe der Staatsbahnen sind ausgestellt. Ein Elektromotor bewegt das Gestänge einer alten Dampflok, so dass eindrucksvoll demonstriert wird, wie die Mechanik funktioniert. Neben vielen weiteren sehenswerten Dingen ist hier außerdem ein Bahnhofskontor aus der Zeit der Jahrhundertwende zu sehen. Gelegentlich werden die Oldtimer aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt und dürfen auf dem Schienenstrang nach Fruens Böge Dampf ablassen. Bereits seit 1860 ist das Fyns Stiftsmuseum in der Jernbarnegade 13 die herausragende Adresse für die Vorgeschichte Fünens. Allerdings sollen die Exponate in den kommenden Jahren immer mehr in das Schloss Holluvgård im Hestehaven 201 verlegt werden. In der Jernbarnegade 13 befindet sich auch Fünens Kunstmuseum, dessen Sammlungen auf die 80er Jahre des 19. Jahrhunderts zurückgehen.

Das kulturgeschichtliche Museum Møntergården in der Overgade 48 bis 50 zeigt unter anderem Wohnräume des 17. und 18. Jahrhunderts. Hier werden in mehreren Häusern aus dem 16. bis 17. Jahrhundert außerdem verschiedene Ausstellungen präsentiert, darunter eine bedeutende Münz‑ und Medaillensammlung. Dem Thema „Odense unter deutscher Besatzung“ widmet sich die Ausstellung in einem der neuerrichteten Renaissancehäuser in der Sortebrødstræde. Die Häuser rund um diese Straße vermitteln Provinzstadtidylle des 17. Jahrhunderts.

Das Falck‑Museum im Klostervej 28 zeigt restaurierte Fahrzeuge aus der Geschichte des Rettungsdienstes und verfügt über eine Bildersammlung berühmter Rettungsaktionen dieses Jahrhunderts.

Die alte fynische Bauernkultur präsentiert „Das fynische Dorf“ im Sejerskovvej 20. Das am Stadtrand von Odense liegende Freilichtmuseum ist mit dem Schleswig‑Holsteinischen Freilichtmuseum bei Kiel vergleichbar. Es umfaßt größere und kleinere Höfe, Handwerker‑ und Arbeiterhäuser, eine Schmiede, eine Wasser‑ und eine Windmühle ‑ eben alles, was zu einem Dorf Mitte des vorigen Jahrhunderts dazugehörte. Wegen der zahlreichen Sehenswürdigkeiten, darunter auch die gotische St. Knuds Kirche am Flakfaven, ist ein Fahrrad geeignetes Fortbewegungsmittel.

Hafeninformation

Max. Tiefe 7 m

Kontakt

Telefon +45 72 28 20 00
Email Please enable Javascript to read
Webseite https://www.odensehavn.dk
VHF Kanal 12

Versorgung

Strom

Wasser

Toilette

Dusche

Restaurant

Imbiss

Kran

Geldautomat

Internet

Tankstelle

Einkaufen

Werft

Öff. Verkehr

Fahrräder

Müll

Kommentare

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